Anlässlich ihres 25jährigen Jubiläums zeichnete die Stiftung Otto Eckart am 7.6.2021 die berühmte Verhaltensforscherin und UN-Friedensbotschafterin Dr. Jane Goodall, DBE mit dem „Prix International Pour Les Enfants“ aus. „Wir würdigen damit insbesondere das herausragende persönliche Engagement einer Wissenschaftlerin, die Kinder und Jugendliche für den Erhalt unserer Umwelt, der Artenvielfalt und des Ökosystems animiert und begeistert. In der von ihr ins Leben gerufenen Bewegung „Roots and Shoots“ sind mittelweile etwa 200.000 junge Menschen in 4.000 Gruppen aktiv, um für ein besserer Leben in Einklang mit der Natur in ihrer unmittelbaren Umgebung etwas Gutes zu bewirken“ begründete der Stiftungsrat seine Entscheidung.
Die Erforschung und Vermittlung naturwissenschaftlicher Zusammenhänge und ihre praxisrelevante Umsetzung ist für Jane Goodall zur Lebensaufgabe geworden, seit sie in den 1960er Jahren begann, das Verhalten der Schimpansen im Gombe-Stream-Nationalpark in Tansania zu untersuchen. Ihr gelang unter anderem der Nachweis, das Affen in der Lage sind, Werkzeuge selbst herzustellen und anzuwenden. Damit revolutionierte sie das damalige Denken über das Verhältnis von Mensch zum Tier. Für ihre bahnbrechenden Forschungen sowie ihren unermüdlichen Einsatz für den Lebensraum von uns und unseren Mitgeschöpfen erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem wurde sie zur UN-Friedensbotschafterin ernannt und von der Queen zur „Dame of the British Empire“ erhoben.
Mit dem Prix International Pour Les Enfants, der mit 10.000.- Euro dotiert ist, zeichnet die Stiftung Otto Eckart Persönlichkeiten aus, die sich in besonders vorbildhafter Weise für das Wohl der Kinder und Jugendlichen einsetzen. Zu den Preisträgern gehören z.B. Helmut Kutin (SOS Kinderdörfer), Herzog Franz von Bayern (Hilfsverein Nymphenburg), die ehemalige Landtagspräsidenten Barbara Stamm (Bayerische Rumänienhilfe), die Schauspieler Karlheinz Böhm (Äthiopienhilfe Menschen für Menschen) und Jutta Speidel (Horizont e.V. für obdachlose Kinder und ihre Mütter in München) oder der Fußballer Oliver Kahn (für seine „Safe Hubs“ in Südafrika und Berlin). Jane Goodall ist eine ideale Preisträgerin, da sie mehrere Zwecke der Stiftung Otto Eckart in sich vereint: Neben der Kinder- und Jugendhilfe setzt sich die Stiftung auch für Bildung, Natur- und Umweltschutz, Heimatpflege und internationale Verständigung ein. Außerdem betreibt sie das weltweit einzigartige Kartoffelmuseum, das aus der Sammlung des Stifters Otto Eckart, dem ehemaligen Inhaber der Pfanni Werke in München, zur Kunst-, Kultur- und Sozialgeschichte dieser bescheidenen Feldfrucht hervorgegangen ist.
Coronabedingt konnte Jane Goodall den Preis nicht persönlich in Empfang nehmen. Die Übergabe erfolgte im Rahmen einer Online-Veranstaltung gemeinsam mit dem Jane Goodall Institut Deutschland und BIOTOPIA – Naturkundemuseum Bayern: Am 7.6.2021 um 18:00 Uhr gestaltete Prof. Michael John Gorman, BIOTOPIA Gründungsdirektor, und Dr. Auguste Prinzessin von Bayern, Vorsitzende des BIOTOPIA Förderkreises, sowie Dr Nikolas Fricke, Beauftragter für Nachhaltigkeit und Forschung im Werksviertel-Mitte, eine Live-Diskussion mit Jane Goodall, an der auch zwei junge Vertreterinnen der örtlichen Roots and Shoots Initiative München „Die Würmranger“ teilnahmen.
Aufzeichnung der Live-Veranstaltung: https://youtu.be/WCmJpMnenDs
Foto: Richard Ladkani